Geschichte
Chevauleger
Diese Waffengattung wurde 1498 durch Ludwig XII, König von Frankreich, gegründet.
Aus dieser geschichtlichen Entwicklung stammt auch der französische Name, der sich als Bezeichnung für eine Gattung der leichten Kavallerie versteht ( Chevaux = die Pferde; leger = leicht, was sich auf die Ausrüstung und Bewaffnung bezog ).
Später dann wurden solche Formationen in Österreich - Ungarnübernommen und schließlich ab 1735 auch in Deutschland verwendet, zunächst in Sachsen. Die ersten bayerischen Regimenter wurden 1790 aufgestellt; ab 1811 wurde in der Bayerischen Armee die gesamte Kavallerie zu Chevaulegers umgewandelt. Diese Truppe galt seit jeher als typisch bayerische Waffengattung und hatte ein hohes Ansehen in der Bevölkerung.. Das 4. Königliche Bayerische Chevaulegers-Regiment „ König " hatte seit 1799 den jeweiligen bayerischen Herrscher als Ehrenoberst und galt daher als Prestigeregiment der bayerischen Reiterei.
Der Bezug zu Neumarkt ergibt sich dadurch, dass eine Eskadron mit 150 Pferden hier eine Garnison hatte. Das Gebäude der ehemaligen Kaserne nebst Wohntrakt besteht noch (Kasernengasse in Neumarkt); der jetzt als Kulturhaus genützte Reitstadel am Residenzplatz in Neumarkt war als militärisches Gebäude zur Ausbildung und Übung der Reitersoldaten geschaffen worden. Im Jahre 1909 wurde der Standort leider aufgelöst und die Soldaten abgezogen; das Ereignis und die Erinnerung an die Stationierung war für die Neumarkter Bevölkerung so wichtig, dass hierüber ein Gemälde in Auftrag gegeben wurde, das jahrzehntelang im Sitzungssaal des Neumarkter Rathauses hing, eine Reproduktion hiervon ist in diesem Raum dargestellt.
Zu Beginn des 1. Weltkrieges gab es 12 Regimenter der bayerischen Kavallerie, wovon 8 Regimenter der Chevaulegers deren Rückgrat bildeten und bald an allen Fronten eingesetzt wurden. Nach Kriegsende wurden die Regimenter demobilisiert, Bayern verlor 1919 die Wehrhoheit an das Reich, die restlichen Truppen wurden im 17. Bayerischen Reiter- Regiment in Bamberg zusammengefasst. Dieses wurde 1936 in das 17. Kavallerie-Regiment umbenannt und bei Beginn des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 zur Aufstellung von Aufklärungsabteilungen aufgelöst.
Seither wird die Tradition auf privater Basis bis in die heutige Zeit weitergeführt, so auch in Neumarkt, wo 1992 die Eskadron Neumarkt gegründet wurde und seither aktiv am Vereinsleben der Stadt teilnimmt.
Der Begriff „ Eskadron „ am Beispiel Neumarkts
Im 16. Jahrhundert bezeichnete das Wort „ Escadre "eine militärische Stellungsform des Fußvolks und der Reiterei. Hieraus gingen im 17. Jahrhundert die Bezeichnungen „ Bataillon " für die Infanterie und „ Eskadron " für die Reitersoldaten hervor. Aus der französischen Formulierung „ Escadron " bildete sich im Laufe der Zeit auch der eingedeutschte Begriff „ Schwadron ", was die gleiche militärische Einheit bezeichnet.
Im 19. Jahrhundert betrug die Kriegsstärke einer Eskadron 150 Reiter mit Pferden, geführt von 5 Offizieren. Eine Eskadron wurde in zwei Kompanien aufgeteilt, fünf Eskadrons bildeten ein Regiment. Taktisch wurden die Eskadrons in vier gleichstarke zweigliederige Züge aufgeteilt. Jeder Zug gliederte sich in drei nebeneinanderliegende Abmärsche zur Bildung der Marschformation. Für die innere Verwaltung wurde die Eskadron in Beritte aufgeteilt, an der Spitze der Truppe stand ein Eskadronschef im Range eines Rittmeisters, teilweise auch eines Majors. Hinsichtlich der erklärenden Bezeichnung „leichte" oder „schwere" Reiter verbarg sich die Ausrüstung und Bewaffnung, die je nach Aufgabenstellung unterschiedlich vorgenommen wurde.
Die Traditionspflege durch die Mitglieder der „ Neumarkter Eskadron ". deren Vorbild bis kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges hier eine Garnison unterhielt, ist Aufgabe des Vereins.
Weitere Informationen zum Thema Chevauleger finden Sie auch bei Wikipedia unter folgenden Link:
-->http://de.wikipedia.org/wiki/Chevauleger